Pressemitteilung vom 05.08.2014
Berlin/Erding. PPP- drei große Buchstaben, die derzeit für zwei junge Leute aus den Landkreisen Erding und Ebersberg etwas ganz großes bedeuten: ein Jahr Amerika!
Das Parlamentarische Patenschafts-Programm ist ein Stipendium des Deutschen Bundestages und des Kongresses der USA, das jedes Jahr 360 Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 17 Jahren oder auch jungen Berufstätigen und Auszubildenden bis 24 Jahre aus Deutschland ein Jahr Austausch in den Vereinigten Staaten ermöglicht. Sie leben dort in Gastfamilien und besuchen je nach Alter eine Schule oder absolvieren Praktika in Betrieben.
Ilona Neumaier aus Wartenberg ist die glückliche Stipendiatin aus dem Landkreis Erding. Sie wird nun ein Jahr in Arizona verbringen.
Zuerst galt es jedoch, ein aufwändiges Verfahren zu durchlaufen: Motivationsschreiben, Vorstellungs-gespräche, Gutachten... Schließlich bewerben sich mehrere hundert Kandidaten um das Stipendium des Deutschen Bundestages:
Das Auswahlverfahren übernehmen sechs inter-nationale Austauschorganisationen, auf die weder die Bundestagsabgeordneten noch die Parteien Einfluss haben.
Der Bundestag verteilt die vorgeschlagenen Kandidaten auf die 299 Wahlkreise. Die Abgeordneten übernehmen die Patenschaft für die jungen Leute aus ihrem Wahlkreis. Der Bundestag teilt die ausgewählten Kandidaten dann den teilnehmenden MdBs der Wahlkreise zu. Aus den ihnen vorgeschlagenen Kandidaten wählen die Bundestagsabgeordneten schließlich den oder die aus, der oder die in die USA reist. Andreas Lenz ist der Bundestagsabgeordnete der CSU für den Wahlkreis Erding-Ebersberg und damit für Ilona aus Wartenberg „zuständig“. Er ließ es sich nicht nehmen, seine Repräsentantin persönlich im Wahlkreisbüro in Erding zu verabschieden. Eine Riesenchance für die 23 Jährige. Sie hat sich schon gut informiert: Phoenix, die Stadt in der sie nun für ein Jahr zu Hause sein wird, ist mit vier Millionen Einwohner die sechst größte Stadt in den USA. In Wartenberg leben knappe fünf Tausend Menschen – „das ist ein Unterschied an den man sich gewöhnen muss“, so die angehende Stipendiatin.
Ilona wird erst einmal für ein halbes Jahr aufs College gehen. Sie hat in Deutschland vor drei Jahren Abitur gemacht und arbeitet derzeit im grafischen Bereich. Die Statuten des Stipendiums sehen vor, dass dieses halbe Jahr auf der Schule den jungen Leuten Zeit gibt sich einzugewöhnen und sich einen Job in ihrer Branche zu suchen. Die zweite Hälfte des Aufenthaltes muss nämlich im Austauschland gearbeitet werden. Ilona hat besonderes Glück, da ihre Gastmutter Professorin am College ist. Spanisch will sie auf der Schule lernen, „und dann wäre es super, wenn ich in einer Werbeagentur ein Praktikum machen könnte“, hofft sie. „Ein bisserl Angst habe ich schon, und deshalb gehe ich jetzt ganz ohne Erwartungen in das neue Erlebnis. Aber wir wurden ja von der Organisation gut vorbereitet.“
Andreas Lenz hört sich genau an, was die junge Dame geplant hat. Er will wissen, ob sie dort mobil ist und wie Sie mit dem Heimweh umgehen wird, außerdem interessiert Ihn, wie Sie Ihre bayerische Heimat repräsentieren will. Ilona ist gut auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet: sie wird sich sogar ein Auto kaufen um die Gegend besser kennenlernen zu können und im Zeitalter von Facebook ist der Kontakt mit daheim schließlich immer möglich, um einen Anflug von Heimweh zu verdrängen. Ihr Dirndl will Ilona auch mitnehmen „schließlich passt das gut zu Bayern, und bei 312 Sonnentagen in Arizona kann man ein Dirndl sicher öfter anziehen!“ Diese Antwort freut Lenz besonders. Eines ist dem MdB noch wichtig: Ilona soll regelmäßig von sich berichten. Eine Mail in jedem Quartal erwartet er: wie es ihr geht, was sie erlebt hat, ob sie einen Praktikumsplatz gefunden hat und wie die Feiertage begangen werden. Umgekehrt verspricht der MdB auch sofort zu helfen, wenn es einmal Probleme geben sollte – egal welcher Art.
Der Wahlkreisabgeordnete Andreas Lenz ist schon gespannt auf die nächsten Kandidatinnen und Kandidaten: „Für das Programmjahr 2015/16 ist eine Bewerbung auf der Homepage des Deutschen Bundestages wieder möglich.“