US-Amerikanerin Heather Painter ist „Patenkind“ von Bundesabgeordneten Andreas Lenz
„Ich bin völlig ohne irgendwelche Erwartungen hierher gekommen“, erzählt Heather Painter. Die 21 jährige aus Pittsburgh verbringt derzeit ein Jahr als Stipendiatin im Rahmen des Parlamentarischen Partnerschaftsprogramms des Deutschen Bundestages und des Amerikanisches Kongresses hier bei uns in Deutschland. Heather wohnt bei einer Gastfamilie in Grafing und ist „super zufrieden“.
Der Bundestagsabgeordnete für Erding und Ebersberg, Andreas Lenz ist somit ihr „Pate“ während ihrer Austauschzeit.
Ihre Gastmutter war selbst zu ihrer Studentenzeit eine PPP Stipendiatin, das erleichtert natürlich vieles, wenn es um Gefühle oder gar Heimweh geht. Aber nach Hause sehnt sich Heather nicht. Sie möchte ihren Aufenthalt hier in vollen Zügen auskosten.
Heather hat die deutsche Sprache schon schnell sehr gut gelernt. Sogar einige Worte auf Bayrisch kommen ihr schon über die Lippen.
Die unkomplizierte Amerikanerin hat auch sofort Freunde gefunden. „Meist kenne ich die Leute aus der Uni“, erzählt sie. „Ich spreche die Kommilitonen einfach an und sage ihnen, dass ich Austauschülerin bin, und ob ich mich anschließen dürfte“. Dass die Deutschen in diesem Moment eher zurückhaltender sind als die Amerikaner hat Heather gleich erkannt. „Wenn man sich kennt, dann sind die Leute hier aber treu und zuverlässig“, freut sie sich, und empfindet ihre Landsleute eher oberflächlich, wenn es um Freundschaften geht.
Wer ein politisches Stipendium genießen darf, der sollte natürlich auch politisch interessiert sein. Heather studiert politische Wissenschaften an der LMU in München. Sie beschäftigt sich intensiv mit dem Unterschied, wie aktuelle Informationen in Amerika und in Deutschland an die Bürger vermittelt werden. Dabei schwört sie auf die Tagesschau: „Diese Sendung ist ein Medium zur Runduminformation“, erklärt sie ihr Empfinden. “In Amerika spielen die Medien eine sehr große Rolle, aber irgendwo hängt am Ende alles vom Geld ab, wer in der Politik das Sagen hat, und wie sehr derjenige in den Medien erwähnt wird.“
Was sie von Donald Trump hält möchte der Abgeordnete im Gespräch von ihr wissen. „Das geht gar nicht!“ antwortet Heather spontan. „Ich schäme mich dafür“.
Grundsätzlich findet Heather Painter, dass die Deutschen besser informiert sind als der durchschnittliche Amerikaner. „Alles Erziehungssache“, meint sie. Daher ist ihr berufliches Ziel auch, irgendwann einmal Einfluss auf das amerikanische Bildungssystem nehmen zu können. Gerade hat sie eine Arbeit zum Thema „Hat die Lehre Einfluss auf die Toleranz der Kinder?“ abgeschlossen. Die junge Amerikanerin schwärmt für unser duales Ausbildungssystem und den kostenfreien Zugang zu den Universitäten.
„Ich bin stolz, eine so interessierte Austauschschülerin in meinem Wahlkreis zu haben“, sagt der Abgeordnete. „Schließlich ist ein derartiges Stipendium eine riesen Chance, die nur einmal im Leben kommt." Umgekehrt betreut Andreas Lenz derzeit auch einen Jugendlichen aus Vaterstetten, der als deutscher Staatsbürger ein Jahr in den USA verbringen darf.
Andreas Lenz möchte noch wissen, wie unterschiedlich sie denn die bayerische Kultur und unsere Traditionen zu Festttagen erlebt. Insbesondere zur Weihnachtszeit sei der Unterschied groß gewesen, so Painter. Die Gastmutter hat zu Thanksgiving einen Truthahn gebraten. So konnte sie in der Familie erzählen, wie ihreTradition daheim abläuft. „Aber ich liebe den Christkindlmann“, schwärmt sie und gab damit – zumindest in diesem Dezember, dem heimeligen Treiben rund um die zahlreichen Weihnachtsmärkte den Vorzug.