MdB Lenz: „Aus“ für die Wasserkraft ist abgewendet
Der Bundestag hat jüngst über das sog. Osterpaket abgestimmt, das den Ausbau der erneuerbaren Energien regelt. Auf den letzten Metern hat die Ampel-Koalition die ursprünglich vorgesehenen Regelungen zur Wasserkraft zurückgenommen.
Der Neubau sowie die Modernisierung kleiner und mittelgroßer Wasserkraftanlagen bis 500 Kilowatt werden damit auch weiterhin nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Zudem wird künftig auch die Wasserkraft, wie alle anderen erneuerbaren Energien, im sog. überragenden öffentlichen Interesse stehen. Das öffentliche Interesse ist bei Entscheidungen für Genehmigungen für neue oder modernisierte Anlagen sehr wichtig.
Ursprünglich wollte die Ampel bei der Novellierung des EEG Anlagen bis 500 kW aus der Förderung nehmen und der Wasserkraft als einziger erneuerbarer Energie nicht das überragende öffentliche Interesse zugestehen. „Die Pläne der Ampel waren völlig unverständlich und hätten dazu geführt, dass viele Anlagen Schritt für Schritt ihre Produktion hätten einstellen müssen“, so der Bundestagsabgeordnete Andreas Lenz.
Lenz weiter: „Der Einsatz und Protest vieler Tausend Betreiber kleiner Wasserkraftwerke und der Druck der CDU/CSU-Fraktion haben letztlich zu einem Einlenken der Ampel geführt. Das ist eine sehr gute Nachricht für die Anlagenbetreiber, die Ihre Wasserkraftwerke oft seit vielen Jahrzehnten betreiben, auch bei uns in der Region.“
Im Landkreis Erding wird beispielsweise mehr erneuerbarer Strom erzeugt, als insgesamt verbraucht wird. Zu dieser Stromerzeugung trägt die Wasserkraft rund die Hälfte bei. Dabei produzieren die großen Wasserkraftwerke am Mittleren Isarkanal den größten Anteil des Stroms aus Wasserkraft von insgesamt 58,3 Megawatt. Der Großteil der 70 Anlagen sind jedoch Wasserkraftwerke an kleineren Gewässern. Auf sie entfallen geschätzt 2 Megawatt. Im Landkreis Ebersberg sind es 38 Wasserkraftanlagen mit einer installierten Leistung von etwa 1 Megawatt.
Gerade kleinere Anlagen bieten viele gelungene Beispiele, wie Wasserkraftwerke im Einklang mit hohen ökologischen Anforderungen gestaltet werden können.
Die Wasserkraft bietet viele Vorteile. Die kontinuierliche, grundlastfähige Erzeugung von erneuerbarem Strom ist wichtig für die Versorgungssicherheit. Zudem ist sie in der Lage, das Stromnetz im Falle von Störungen zu stabilisieren. Die Wasserkraft ist somit eine hervorragende Ergänzung zur schwankenden Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik. Nicht zuletzt leisten Wasserkraftbauwerke einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz.
„Gerade in der jetzigen Situation brauchen wir alle Erzeugungskapazitäten. Die Kapazitäten der Wasserkraft müssen erhalten und durch Modernisierungen im Einklang mit ökologischen Standards erhöht werden. Daher ist es gut, dass die Wasserkraft nun eine verlässliche Zukunftsperspektive hat“, so Andreas Lenz abschließend.