Wald als Klimaschützer Nr.1 erhalten
In den letzten Monaten und vor allem im letzten Jahre ist dem Lebensraum Wald durch Brände und Borkenkäferbefall in erheblicher Art und Weise zugesetzt worden. Die Menge an Schadholz für das Jahr 2018 beträgt nach Informationen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft 32,4 Millionen Kubikmeter. Für das Jahr 2019 ist mit 35 Millionen Kubikmeter zu rechnen. Zusätzlich sind hohe Verluste durch vertrocknete Landschaften in Höhe von über 110.000 Hektar zu beklagen.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat nun gehandelt und 25 Mio. Euro bereitgestellt, um die Schäden zu bewältigen und den Wald nachhaltig zu stabilisieren. Waldeigentümer können diese zweckgebundenen Mittel nutzen, um Wiederaufforstung und Schadensprävention zu betreiben.
Im Regierungsentwurf zum Haushalt 2020 ist vorgesehen, diese Mittel auf jährlich 10 Millionen Euro zu erhöhen. Zusammen mit den Ländermitteln stünden dann jährlich 16,7 Millionen Euro zweckgebunden zur Verfügung. Das ist ein erster wichtiger Schritt, um den Wald als Klimaschützer Nr. 1 zu erhalten und zu stärken. Der Wissenschaftliche Beitrat für Waldpolitik schätzt den Klimaschutzbeitrag des Waldes jährlich auf 127 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Somit ist der Wald ein wichtiger Treiber für die Erreichung der Klimaschutzziele 2030 und 2050.
Es wird eine Generationenaufgabe sein, den Wald hin zu einem klimastabilen Mischwald umzubauen und ihn als grüne Lunge unserer Gesellschaft zu erhalten. Bund und Länder fördern bereits seit Jahren den Waldumbau. Der Wald in Deutschland ist heute vorratsreicher, älter, naturnäher und gemischter als vor zehn Jahren. Er ist ein Hort der Biodiversität und Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten. Wälder binden Kohlenstoff im Boden und im Holz. Mit dem Erhalt des Waldes, seiner nachhaltigen Bewirtschaftung und mit der Verwendung von Holz verfügen wir über ein massives CO2 Minderungs- und Speicherpotenzial.
Finanzhilfen sind aber nicht alles, um eine derartige Aufgabe zu erfüllen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird in den kommenden Monaten eine Reihe von Expertengesprächen und einen nationalen Waldgipfel organisieren, der die Wichtigkeit des Waldes betont und die kommenden Schritte plant. Das Bundeslandwirtschaftsministerium berät derzeit mit Ländern, Kommunen, Verbänden und der Wissenschaft über ein mögliches überbetriebliches und länderübergreifendes Risiko- und Krisenmanagement bei Schadereignissen mit bundesweitem Ausmaß.