Expertengespräch mit Teilnehmern von BMW und der TU München
Was ist der aktuelle Stand in der Entwicklung des autonomen Fahrens, was wird irgendwann machbar sein? Andreas Lenz diskutierte in Kirchseeon mit Experten.
Einer der weltweit führenden Experten zum Thema KI ( Künstliche Intelligenz ) Prof. Dr. Alois Christian Knoll; Dr. Markus Straßberger, Innovationsmanager bei BMW und Armin Gräter, der Leiter der Fachstrategie vollautomatisiertes Fahren und Fahrerassistenzsysteme bei BMW waren auf Einladung von Andreas Lenz zu Gast bei einer Podiumsdiskussion im Autohaus Wagner in Kirchseeon.
Weniger Unfälle und weniger Verkehrsopfer - dies ist die Diagnose der Experten, so das autonome Fahren auf unseren Straßen irgendwann einmal Realität wird.
Doch bis dahin gilt es noch viele Unwägbarkeiten aus der Welt zu schaffen. Professor Dr. Knoll leitet den Lehrstuhl Robotik an der TU München und erklärte genau, wie es denn zuginge, wenn alle Fahrzeuge wirklich in Zukunft führerlos auf unseren Straßen unterwegs wären.
„Auf den Autobahnen ist das jetzt schon möglich“, bestärkte Armin Gräter die wirklich werdende Vision. „Durch die bereits genehmigten Fahrerassistenzsysteme konnte ich heute schon mit nur zwei Fingern am Lenkrad mit meinem Auto von Unterschleißheim zu Ihnen fahren.“
„Würden Sie Ihr Kind in ein autonom fahrendes Auto setzen?“ wollte Straßberger im Folgenden wissen, und relativierte das folgende Abstimmungsergebnis gleich mit der Erkenntnis, dass der „autonome Verkehr“ auf alle Fälle der sicherere Verkehr sein wird.
Auch ethische und soziale Aspekte wurden in der Diskussion zum Thema: Wohin weicht ein autonomes Auto im Ernstfall aus, wenn rechts ein alter Mensch und links ein kleines Kind stehen. Oder: Kann sich dann in Zukunft nur ein Wohlhabender ein wirklich sicheres Auto mit allen Automatismen leisten?
Wird die Technik, an der unter anderem die TU München derzeit arbeitet, überhaupt mit unserem aktuellen Netz anwendbar sein? Hier muss von Seiten der Regierung noch heftig nachgelegt werden, so die Experten.
Einig waren sich alle: der Umbruch ist kein Selbstläufer. „Wirtschaft und Politik müssen sich so verändern, dass es letztlich zum Wohle des Menschen ist“ so Lenz.
Er schloß mit einem Augenzwinkern: „ Mein Großonkel war Hochzeitslader und damals schon autonom unterwegs. Das Pferd, das die Kutsche zog hat ihn nach feucht-fröhlichem Überbringen der Einladung immer selbstständig nach Hause gebracht!“