Grundsatz Wald vor Wild gilt
Der Bundestag hat den Antrag der Regierungskoalition "Unser Wald braucht Hilfe - Waldumbau vorantreiben" verabschiedet.
„Die heutige Diskussion zeigt, dass der Wald wieder in der politischen Diskussion ist, und vor allem, dass der deutsche Wald in die Herzen und die Köpfe unserer Bürgerinnen und Bürger gelangt ist. Das ist ein gutes Signal“, sagte Artur Auernhammer, agrarpolitischer Sprecher der CSU im Bundestag. Der Wald brauche entschlossenes Handeln. Schädlinge, Dürre und Stürme hätten zu massiven Schäden geführt. Daher würden die Anstrengungen beim Waldumbau verstärkt. Es seien zusätzliche Finanzmittel bereitgestellt worden, um den Waldumbau zu gestalten, ihn klimaschutzgerecht zu machen und um für den deutschen Wald eine Zukunft zu haben. „Deshalb gilt mein ganz besonderer Dank all den Menschen, die täglich im Wald arbeiten, die beratend unterwegs sind und die mit der Motorsäge, mit der Pflanzaxt draußen im Wald arbeiten“, betonte der CSU-Agrarpolitiker.
Man müsse aber bei der Diskussion über die Zukunft des Waldes auch über folgendes nachdenken: „Wie können wir die Fläche unseres Waldes erweitern? Können wir dazu beitragen, dass wir auch Grenzstandorte, die landwirtschaftlich nicht mehr genutzt werden, wiederaufforsten? Auch eine Aufforstungsstrategie sollten wir hier voranbringen“, erläuterte Auernhammer.
Wald schützen, Holz nutzen
Wald zu schützen sei das eine, Holz zu nutzen das andere. Der Holzbau ist einer der wichtigsten CO2-Speicher, den wir haben, betonte Auernhammer. Hier könne man durch innovative Bauverfahren das CO2 speichern und deshalb auch Klimaschutz betreiben. Aber es gelte auch: Irgendwann sei das Holz nicht mehr im Bau einsetzbar und es falle bei der Holzherstellung auch Abfall an. Die Holzenergie müsse stärker genutzt werden. „Ich bin dankbar, dass wir mit dem Klimaschutzpaket, das wir jetzt durch den Vermittlungsausschuss gebracht haben, auch den Weg weg von der Ölheizung hin zur regenerativen Heizung – dazu gehört auch die Holzheizung – gehen. Es ist ein guter Weg“, unterstrich Auernhammer.
Der CSU-Agrarpolitiker wies auch darauf hin, dass ein Grundsatz gelten müsse: Wald vor Wild. Das bedeute aber nicht, dass alles totgeschossen werde, was an Schalenwild herumrenne. „Wir brauchen eine gewisse Waidgerechtigkeit, wir brauchen eine Ausgewogenheit unserer Wildbestände im Wald. Das geht nur in Zusammenarbeit von Waldbauern und Jägern“, so Auernhammer. Es funktioniere dort, wo Jäger und Waldbauern in die gleiche Richtung arbeiten. Eins sei wichtig: Ein klimatoleranter Wald müsse auch wachsen können. Da gelte es auch, die Wildbestände in der einen oder anderen Region zu reduzieren. Dazu sei der bestehende gesetzliche Rahmen ausreichend.